Die spät blühenden Stauden-Sonnenblumen waren schon in diesem Garten, als er noch meiner Großmutter gehörte. Die mochte sie nicht, weil sie „wuchern“. Helianthus, wie die aus Nordamerika stammende Art heißt, bildet dicht unter der Erdoberfläche Wurzelausläufer, mit denen sie neues Territorium erobert. Ich nehme es ihr nicht übel, denn jedes Jahr aufs neue dankt sie ab Ende August mit üppigem Blütenflor.
Der Beiname „Zaungucker“ passt. Bei meiner Sorte befinden sich die Blüten auf Augenhöhe. Neue Züchtungen werden zum Teil noch viel höher. Die Stauden-Sonnenblumen sind absolut pflegeleicht – kein Wässern im Sommer, kein Dünger, kein Einpacken im Winter, nur einen Rückschnitt im Herbst, wenn nach dem ersten Frost Blätter und Blüten braun geworden sind.
Meine Großmutter hatte Recht: Sie wuchern. Wer sie im Garten hat, wird sie so leicht nicht wieder los. Aber mal ehrlich: Wer würde eine solche Schönheit wieder loswerden wollen?