Die Natur ist immer wieder für Überraschungen gut, selbst da, wo man sie nicht erwartet – wie auf dem tagtäglich gemähten Rasen eines Krankenhauses, wo ich über einige Wochen jeden Tag jemanden besuchte. An den Wochenenden – offensichtlich hatte der „Mäher“ frei – wuchsen auf dem Rasen hellbraune Pilze in perfekten Ringen. Wer einen solchen Ring betritt wird verzaubert, glaubte man früher.
Hexenringe
Deshalb heißen solche Ringe Hexenringe. Sie entstehen, weil die Mycelien – das sind die fadenförmigen Zellen von Pilzen – mit der gleichen Geschwindigkeit in alle Richtungen wachsen. Sie sind der eigentliche Pilz. Der hat innerhalb des Kreises seine Nährstoffe verbraucht und stirbt ab. Dort hingegen, wo man den Ring sieht, wachsen seine Fruchtkörper.
Der Stickstoff-Macher
Die Ringe auf diesem Rasen hat vermutlich der Nelkenschwindling (Marasmius oreades) verursacht. Interessant ist, dass man den Ring selbst dann sieht, wenn der Gärtner die Fruchtkörper abgemäht hat. Denn dort, wo sie sich zeigen, ist das Gras dunkler, grüner. Das liegt daran, dass der Pilz Stickstoff produziert, und den nutzen die Pflanzen für ihr Wachstum.