Dies ist ein Sommer ganz nach ihrem Geschmack: Chilis. Es ist das erste Mal, das ich diese Pflanzen im Garten habe. Ende Mai bekam ich einen Samen-Mix geschenkt. Zum Glück war es da im Wintergarten schon mollig warm. Zum Keimen brauchen Chilis 20 bis 28 Grad. Ergebnis: 16 Samen, 16 Chilipflanzen. Die Hälfte habe ich verschenkt und weiß nicht, was aus ihnen wurde. Mein Chilis blühen seit gut drei Wochen. Ihre Blüten ähneln denen von Kartoffeln.
Chilis sind Nachtschattengewächse wie Aubergine, Tomate oder Kartoffel. Viele Nachtschattengewächse sind giftig, z.B. Tollkirsche und Bilsenkraut. Meine Chilis sind zwar nicht giftig, aber pur ungenießbar, denn sie sind ziemlich scharf. Die Sorte stammt aus den USA und nennt sich Royal Black. Typisch sind die dunkelvioletten, fast schwarzen Blätter, die lilafarbigen Blüten und die zunächst aufrecht stehenden Früchte.
Auf der von dem US-Pharmakologen Wilbur L. Scoville entwickelten Schärfe-Skala von 0 bis 10, liegen sie bei 8. Also sehr scharf. Chili-Fans messen die Schärfe in Scoville-Schärfe-Einheiten, Scoville Heat Units (SHU). Die Skala reicht von mild über scharf bis zu extrem ultrascharf (Höllenfeuer).
Die schärfste Chili-Sauce der Welt heißt Mad Dog 357 No.9 Plutonium und hat 9 Millionen Scoville. Tabasco-Sauce hat 2000 bis 5000 SHU. Als Schüler haben wir sie als Mutprobe mit Korn getrunken und mussten kräftig mit Bier nachspülen. Meine Royal Blacks haben 30000 bis 50000 SHU. Wenn sie reifen, sollen sich die Früchte dunkelrot färben und eine „feurige Schärfe“ entwickeln. Die Grenze der Genießbarkeit ist für uns Nordeuropäer da schon lange überschritten.