Ein bunter Vorgarten spart Geld, Arbeit und sieht toll aus. Wir haben auf dem Rasen vor dem Haus vor einigen Jahren Magerwiesen-Margeriten (Leucanthemum vulgare) ausgesät. Der Vorgarten liegt nach Norden, bekommt aber den Sommer über morgens und abends Sonne. Der Boden hat wenig Nährstoffe, und statt Gras wuchs dort vor allem Moos. Viel Jahre lang haben wir im Frühjahr den Rasen vertikutiert, also das Moos entfernt, Gras nachgesät und gedüngt und regelmäßig gemäht; das war aufwändig und sah trotzdem nach nichts aus. Nun haben wir es einfach: Im frühen Frühjahr, wenn die Wiesen-Margeriten noch kleine, am Boden liegende Rosetten sind, wird der Rasen einmal oder zweimal gemäht. Sobald die Margeriten anfangen zu wachsen ist Schluss damit.
Nun blühen die Wiesen-Margeriten schon seit Wochen und werden noch viele weitere Wochen blühen. Während der gemähte Rasen nach und nach vertrocknet, weil der Regen ausbleibt, leuchtet die die Wiese vor dem Haus weiß und gelb, obwohl sie niemals gewässert wird. Der Feld-Klee (Trifolium campestre) hat sich übrigens von allein angesiedelt. Er sammelt Stickstoff aus der Luft und versorgt damit die Margeriten und die Gräser. Inzwischen hat sich auch der eine oder andere Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense) hineingemogelt, der in meinem Staudengarten wächst.
Sind die Wiesen-Margeriten verblüht, lassen wir sie stehen, bis die Samen reif und ausgefallen sind. Erst dann wird gemäht. Danach sieht der Rasen erstmal nicht schön aus, aber auch nicht schlimmer als der sonnenverbrannte hinter dem Haus. Das Moos ist übrigens fast weg, seit wird die Wiesen-Margeriten haben. Die Wiese spart Arbeit. Anders als ein Schottergarten dient sie der Artenvielfalt, kühlt im Sommer und wenn es doch mal regnen sollte, nimmt sie die Feuchtigkeit auf, egal wieviel es ist. Das nennt man dann wohl vier Fliegen mit einer Klappe schlagen.