Meine kleine Wiese gedeiht. 2016 war sie der Anlass, diesen Blog zu beginnen. Nicht alle der 36 ausgesäten Pflanzen haben sich über die Jahre gehalten. Das war zu erwarten. Besonders glücklich bin ich über die Kuckucks-Lichtnelke, die nun im Juni prachtvoll blüht. Gemäht wird mit der Sense und erst, wenn sie ihre Samen verstreut hat. So wird der rosa Schleier immer dichter.
Der Gamander Ehrenpreis (Veronica chamaedrys) oder Männertreu blüht auch gerade.
Ein paar Meter weiter auf dem Rasen neigt sich die Blüte des Wiesenschaumkrauts (Cardamine pratensis) dem Ende zu. Es hat sich die feuchten Rasenstellen unter den Apfelbäumen ausgesucht. Ameisen haben die Samen dorthin getragen. Auf der kleinen Wiese, wo es die volle Sonne abbekommt, ist es ihm zu trocken.
Der Rotklee (Trifolium pratense) bietet Futter für Hummeln. Für sie hat die Pflanze ihren Nektar in einer langen Kronröhre versteckt.
Der Weißklee (Trifolium repens) hingegen wird auch von Bienen besucht.
Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) nutzt Insekten zur Bestäubung, aber auch den Wind. Bei Biologen heißt das, er ist „sekundär windblütig“.
Das unscheinbare Wohlriechende Ruchgras (Anthoxanthum odoratum) ist wie alle Gräser ein Windbestäuber. In der Evolution entstanden erst die Pflanzen, dann die Insekten. Deshalb war der Wind das Transportmittel Nr. 1 für den Blütenstaub und damit für die Pflanzen-Hochzeit. Das Wohlriechende Ruchgras entfaltet seinen Wohlgeruch erst, wenn ich die Wiese mähe. Dann duftet das Heu nach Waldmeister.