Nein, so weit ist es noch nicht. Der Frost hat meinen Garten fest im Griff. Das Wasser aus der Regentonne gefriert sofort am Boden (Foto oben.) Minus 6 Grad heute Morgen um 9 Uhr, das ist für diesen Winter bei uns im Norden der Tieftemperatur-Rekord. Meine Pflanzen rechnen anders. Sie wissen auf geheimnisvolle Weise, dass es mit dem Winter bald vorbei sein wird und bereiten sich darauf vor. Die Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) stecken schon ihre Köpfe aus der gefrorenen Erde.
Die hellgrünen, wie Gräser aussehenden Blättchen der Elfen-Krokusse (Crocus tommasinianus) zeigen, wo sie demnächst blühen werden. Elfen-Krokusse sind die ersten ihrer Art. In wenigen Wochen werden sie einen lilafarbigen Blüten-Teppich weben.
Man muss seinen Garten gut kennen, um zu wissen, was die grünen Spitzen bedeuten, die sich an verschiedenen Stellen zeigen. Bei den folgenden vermute ich, dass es sich um Spanische Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica) handelt. Sie blühen im April, die meisten von ihnen blau, einige rosafarbene sind aber auch dabei.
„Ich bin schon da“, rufen die Frühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) mir zu. Zierlich und klein aber dafür leuchtend pink, sind sie die Ersten, die in diesem Garten blühen.
Die Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) sind zum Sommer sind sie damit beschäftigt, so viel Kraftstoff wie möglich zu tanken. Dann ziehen sie sich in den Boden zurück, um im Herbst ganz ohne Blätter „nackicht“ zu blühen. Ich schaue mir die winterliche Pracht lieber vom warmen Wohnzimmer aus an und warte mit der Gartenarbeit, bis „der alte Winter, in seiner Schwäche“ sich vollständig zurückgezogen hat.