Nein, so weit ist es noch nicht. Der Frost hat meinen Garten fest im Griff. Das Wasser aus der Regentonne gefriert sofort am Boden (Foto oben.) Minus 6 Grad heute Morgen um 9 Uhr, das ist für diesen Winter bei uns im Norden der Tieftemperatur-Rekord. Meine Pflanzen rechnen anders. Sie wissen auf geheimnisvolle Weise, dass es mit dem Winter bald vorbei sein wird und bereiten sich darauf vor. Die Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) stecken schon ihre Köpfe aus der gefrorenen Erde.

Den Schneeglöckchen können Frost und Kälte nichts anhaben.

Die hellgrünen, wie Gräser aussehenden Blättchen der Elfen-Krokusse (Crocus tommasinianus) zeigen, wo sie demnächst blühen werden. Elfen-Krokusse sind die ersten ihrer Art. In wenigen Wochen werden sie einen lilafarbigen Blüten-Teppich weben.

Die ersten Elfen-Krokusse werden Ende Februar ihre Blüten öffnen.

Man muss seinen Garten gut kennen, um zu wissen, was die grünen Spitzen bedeuten, die sich an verschiedenen Stellen zeigen. Bei den folgenden vermute ich, dass es sich um Spanische Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica) handelt. Sie blühen im April, die meisten von ihnen blau, einige rosafarbene sind aber auch dabei.

Die Hasenglöcken warten mit ihrer Blüte bis in den April

„Ich bin schon da“, rufen die Frühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) mir zu. Zierlich und klein aber dafür leuchtend pink, sind sie die Ersten, die in diesem Garten blühen.

Frühlings-Alpenveilchen sind immer die ersten im Garten.

Die Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) sind zum Sommer sind sie damit beschäftigt, so viel Kraftstoff wie möglich zu tanken. Dann ziehen sie sich in den Boden zurück, um im Herbst ganz ohne Blätter „nackicht“ zu blühen. Ich schaue mir die winterliche Pracht lieber vom warmen Wohnzimmer aus an und warte mit der Gartenarbeit, bis „der alte Winter, in seiner Schwäche“ sich vollständig zurückgezogen hat.

Die Herbstzeitlosen bilden erstmal nur viele dicke Blätter.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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