Bei einem Buch heißt es manchmal: Es gibt keine bessere Werbung als die Androhung, es zu verbieten. Dann wird es erst richtig interessant. Unsere Bienen wissen nichts von Verboten, die Wildbienen auch nicht. Sie stürzen sich wie wild auf die Blüten des Schlafmohns (Papaver somniferum) am Wegesrand. Angebaut werden darf er in Deutschland nicht. Aber seine Samen können lange im Boden überleben. Wenn sich eine günstige Gelegenheit ergibt, ist er plötzlich wieder da.

Eine dunkle Erdhummel frühmorgens beim Bütenbesuch, als gerade mal nicht regnet.

In Österreich sieht das anders aus. Dort wird im Waldviertel auf mehreren hundert Hektar Graumohn angebaut. Dort ist das Klima rau und trocken, mit sandig-lehmigem, unkrautarmen Böden. Das mag der Graumohn alias Schlafmohn. Unsere Erdhuummeln lieben ihn auch. So viel Futter auf einmal finden sie nicht oft in einer Blüte.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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