Nimmt man es ganz genau, ist nicht der Apfel die Frucht, sondern sein Kernhaus. Nur das geht aus der Umwandlung des Fruchtknotens hervor und nur die Kerne enthalten das Erbmaterial. Der Rest ist zartes weißes Fleisch für hungrige Tiere – wir Menschen eingeschlossen – die die Samen mit ihrem Verzehr verbreiten. Das zeigt, wie findig Pflanzen sind, Reisen zu unternehmen, selbst wenn sie selbst fest im Boden verwurzelt sind.
Mit Samen vermehren lassen sich Apfelsorten nicht. Es würde immer etwas anderen dabei herauskommen. Im Laufe der Entwicklung vom Wild- zum Zierapfel haben sich die Gene des Urapfels aus Ostasien mit den Genen heimischer Wildapfelsorten vermischt, ihr Genmaterial hat sich verdoppelt, manchmal verdreifacht. Mindesten eine weitere Apfelsorte, zuweilen zwei sind nötig, damit die Blüten befruchtet werden. Das Ergebnis ist ein unvorhersehbarer Mix von Genen. Den gleichen Baum wird man aus Samen nicht züchten können. Das geschieht mit Reisern, die auf vorhandene Bäumchen übertragen – aufgepfropft – werden. So sind auch unsere Neuzugänge entstanden.
Der hübsche rote Altländer Pfannkuchenapfel ist eine historische Sorte. Vergangenes Jahr gepflanzt, trug er in diesem schon drei Früchte. Der Baum bleibt niedrig, dafür steht das Kürzel M7 beim Kauf.
Der zweite Baum ist ein Weißer Winterglockenapfel und so hoch, dass wir zum Pflücken eine Leiter anstellen müssen. Wir haben ihn als mindestens dreimal verpflanzten Hochstamm (H 3xv) gekauft. Auch er trägt schon Früchte, fünf an der Zahl.
Untere alten tragen auch noch, aber es wird weniger. Zu gerne würde ich wissen, um welche Sorte es sich bei dem auf dem Foto handelt. Es ist ein Lagerapfel. Er fängt erst vier bis sechs Wochen nach der Ernte an zu schmecken.