Mit ihren Flügeln schaffen es die Früchte des Berg-Ahorns aus Nachbars Garten bis auf meine Terrasse. Nach einigen Wochen stecken sie fest zwischen den Ritzen der Klinkersteine auf der Terrasse, die Flügel abgefressen oder verwittert, die Frucht aufgequollen. Das zeigt mir: Sie lebt.
Wunder des Lebens
Ich möchte nicht, dass Berg-Ahorn-Bäume auf meiner Terrasse wachsen, denn sie werden haushoch. Als ich den Samen heute entfernen wollte, stellte sich heraus, dass er sich über den Winter schon sechs Zentimeter in den Boden gebohrt hatte, ohne ein einziges Blatt zu bilden. Unglaublich, wie viel Lebenswillen in so einem kleinen Samenkorn steckt!
Zarter Flaum
Gut erkennbar an der Seite sind die Wurzelhaare, ein weißer Flaum, mit dem die Wurzel ihre Oberfläche vergrößert und mit denen der Keim u.a. Wasser und Mineralien aufnimmt. Mit der Spitze der Wurzel hingegen „gräbt“ die Pflanze sich nach unten, denn sie kann die Schwerkraft der Erde spüren. Ich habe das kleine Wunder in meine alte Weißdornhecke gepflanzt und bin neugierig, ob der Berg-Ahorn dort weiter wächst.