Meine Rettung der Schwarzwurzel begann Ende Dezember mit einer Gemüsekiste. Manchmal tun mir die Pflanzen leid, die ich essen will. Dann bringe ich es nicht über das Herz, sie alle und vollständig zu verarbeiten. Schwarzwurzeln (Scorzonera hispanica), die manche auch Winterspargel nennen, stecken viel Kraft in ihre Wurzeln, um im kommenden Sommer zu blühen und Samen zu bilden. Zwei besonders dicke hatten schon angefangen auszutreiben, als sie bei mir ankamen. Sie wollten eindeutig leben. Also habe ich den oberen Teil abgeschnitten und nur den unteren zubereitet und gegessen.
Die beiden oberen Teile habe ich in den Garten gesetzt, da noch kein Frost herrschte. Die Knospen schauten gerade noch aus dem Boden. Sicherheitshalber habe ich sie trotzdem mit einem Stock markiert und mit etwas wärmendem Laub bedeckt. Schließlich stammen sie ursprünglich aus Südeuropa. Inzwischen haben sie begonnen, Blätter auszutreiben. Regrowing nennt man die Methode, aus Gemüseresten neue Pflanzen zu ziehen.
Bei mir geschieht das nicht, um im eigenen Garten Schwarzwurzeln zu ernten. Aber ich weiß aus einem Versuch vor einigen Jahren, dass Schwarzwurzeln leuchtend gelb blühen und dann zauberhaft nach Vanille duften. Auf diese Blüten hoffe ich auch in diesem Sommer.