An einem Sommernachmittag wird meine Riesen-Glockblume (Campanula lactiflora) für kurze Zeit von vielen kleinen schwarzen Insekten umschwirrt. Sie flitzen hin und her, verfolgen einander, manche sitzen in den Blüten. In einer entdecke ich den Grund des Aufruhrs: Eine Wildbienenart scheint sich hier zur Hochzeit zu treffen und einige (Foto) paaren sich in den Blüten. Übrigens ist eine Stunde später alles vorbei, über allen Blüten herrscht Ruh.
Schon immer da
Die Riesen-Glockenblume ist eine von vielen Campanula-Arten in meinem Garten. Sie wird mehr als einen Meter hoch, weshalb ich sie Jahr für Jahr mit einem Ring umgeben muss, damit sie bei Regen nicht auseinander fällt. Als Zierpflanze gibt es sie bei uns schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts und sie ist sehr dekorativ. Wie lange sie schon in meinem Garten wächst, weiß ich nicht. Schon immer würde ich sagen.
Feuchte Wälder? Bei mir nicht
Ursprünglich kommt sie aus der Region Nordost-Türkei, Kaukasus und Nordwest-Iran, wo sie in Höhenlagen bis zu 2500 Meter vorkommt. Diesem Ursprung verdankt sie ihre Frosthärte. Ich habe gelesen, sie wächst dort eher in feuchten Wäldern. Das kann ich ihr nicht bieten. Bei mir steht sie unter einer Kirschpflaume (Prunus cerasifera) und kriegt nachmittags die volle Sonne. Bislang hat sie sich darüber nicht mit hängenden Blättern beschwert.