Noch ist es warm, aber die Pflanzen leiten schon den Herbst ein. Das gilt auch für den Queller auf dem Deichvorland von Westerhever in Eiderstedt. Aus der Nähe betrachtet sieht er aus, wie ein urzeitliches Bäumchen. Er ist aber eine einjährige Salzpflanze, weshalb er lateinisch Salicornia europaea heißt. Mit ihren Wurzeln hilft er, den Schlick des Wattenmeeres zu befestigen.
Die Anti-Osmose
Salz wirkt osmotisch. Es zieht Wasser an. Für eine Pflanze, die auf salzigem Grund wachsen will, ist das ein Problem. Schließlich muss sie sich zum Überleben mit Wasser versorgen. Der Queller nutzt dazu einen Trick: Er reichert sich selbst mit Salzionen an. Er betreibt also selbst Osmose und überlistet so die Saugkraft des Salzbodens. Er ist außerdem die einzige Salzwiesenpflanze, die ohne Salz nicht überleben kann.
Roh oder gedünstet
Den Queller kann man essen, roh als Salat oder gedünstet. Er schmeckt leicht salzig und ist reich an Mineralstoffen. Andere Namen für den Europäischen Queller sind auch Meeresspargel oder Glasschmelz. Früher benutzte man die Asche der Pflanze nämlich, um Soda zuzubereiten und das brauchte man für das Schmelzen von Glas.