Manche Pflanzennamen sollte man nicht wörtlich nehmen. Der des Zimmerknoblauchs (Tulbaghia violacea) gehört dazu. Die Pflanze müffelt nach einer Mischung aus Lauch und Raubtier. Bei mir wächst er in sicherem Abstand auf der Terrasse. Sobald ich das Badezimmerfenster öffne, das um die Ecke liegt, riecht auch das Bad nach Raubtier. Das ist die eine Seite.
Essbare Blüten und Blätter
Die andere Seite ist: Alles an dieser Pflanze ist essbar. Für Gäste opfere ich manchmal ein paar Blüten und dekoriere damit den Salat. Auch die Blätter kann man essen und soll danach nicht nach Knoblauch riechen, was man selbst schwer beurteilen kann. Die Engländer, die die Pflanze in Südafrika entdeckten, nannten sie „society garlic“ – gesellschaftsfähiger Knoblauch.
Geschützt überwintern
Die Pflanze verträgt leichten Frost, aber unsere Winter sind nicht wirklich vorhersehbar. Also stelle ich ihn eingewickelt in ein Vlies in einen kühlen aber frostfreien Raum hinter der Garage. Dort müffelt er den Winter über vor sich hin, während die grünen Blätter abtrocknen. Im Frühjahr stelle ich ihn wieder in den Garten.
Testlauf im Garten
Ich habe die Pflanze bei einem Besuch einer Biogärtnerei in Ostholstein entdeckt und erworben. Wenn ich ihn umtopfe und teile, werde ich einen Teil in den Garten setzen, mit viel Laub bedecken und hoffen, dass er auch dort über den Winter kommt.