Da gehört sie nicht hin: Was am Teich so prachtvoll leuchtet ist eine Staudenwicke (Lathyrus latifolius). Sie hat sich dort selbst angesiedelt. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Süden Europas. In unseren Gärten ist sie seit hunderten von Jahren heimisch. Vermutlich haben wohlhabende Reisende Samen mitgebracht, diese in ihren fürstlichen Gärten kultiviert, von wo die Pflanze in die Bauern- und Bürgergärten ausgewandert ist.
Hunderte Blüten
Sobald die Sonne scheint, kommen vor allem Hummeln und wühlen sich gierig in die etwa drei Zentimeter großen Schmetterlingsblüten. Weil eine Pflanze im Sommer leicht hundert Blüten und mehr tragen kann, ist die Staudenwicke von morgens bis abends eine der wichtigsten Tankstellen im Garten. Allerdings duftet sie im Gegensatz zu ihren einjährigen Schwestern nicht. Das ist schade.
Von Weiß, über Hellrosa bis Pink
Die Pflanze ist extrem frosthart und treibt erst spät im Frühjahr. Dann kommt sie mit Macht, bildet meterlange Ranken, die von Jahr zu Jahr zahlreicher werden. Wenn sie keine Rankhilfe wie einen Zaun oder eine Hecke findet, kriecht die Staudenwicke blühend über den Boden. Es gibt sie übrigens auch in Schneeweiß oder Hellrosa. Mir ist das leuchtende Pink am liebsten.
Achtung: die wuchert!
Staudenwicken gedeihen fast überall, wo es sonnig genug ist. Kümmern muss man sich nicht. Sie sind also bestens geeignet für unerfahrene Gärtnerinnen. Aber Vorsicht: Die Pflanze bildet Samen, viele Samen. Sie befinden sich in langen Schoten, ähnlich wie bei Erbsen. Ich schneide die Samenschoten ab. Sonst wären Pforte, Hecken und Eingang vermutlich schon vollständig von ihr überwuchert. Am Teich werde ich sie im Herbst ausgraben. Ich weiß auch schon, wem ich sie schenken werde.