Immer mal wieder entdecke ich Schnecken, die sich ganz besondere „Schlafstätten“ ausgesucht haben. Die junge Weinbergschnecke auf dem Foto oben hat es sich mitten im Fruchtstand eines Riesen-Zierlauchs bequem gemacht. Dort ist sie sicher ist vor Rasenmähern und hungrigen Igeln. Ich habe sie im Garten der Horizonte in Heidgraben entdeckt. Der Riesen-Zierlauch fehlt mir noch in meiner Lauch-Sammlung.
In meinem Garten hat sich eine Bänderschnecke in der Blüte einer Acker Feuerlilie (Lilium bulbiferum) bequem gemacht. Offensichtlich hat sie die Blüte nur zum Schlafen benutzt. Am nächsten Tag war die Blüte unversehrt, die Schnecke hingegen weg. Bei mir habe ich zwei Arten von Bänderschnecken entdeckt: die Weißmündige, die man früher auch Garten–Bänderschnecke (Cepaea hortensis) nannte. Der Rand ihres Gehäuses ist hell.
Die meisten Bänderschnecken in meinem Garten haben einen dunklen Ring um den Mund. Es handelt sich um Hain-Bänderschnecken (Cepaea nemoralis). Die farblichen Variationen der Schnecken sind immens. Vermutlich hängt die Farbgebung vom Lebensraum ab.
Wer im Gebüschen lebt, den tarnt ein kräftiges Streifenmuster am besten. Wo es dunkel ist, helfen dunkle Farben gegen hungrige Fressfeinde wie den Igel. Auf einer Wiese hingegen überlebt man besser mit einem hellen Gehäuse. In meinem Garten mit Wieseninseln, dichtem Gebüsch und Bäumen fühlen sich beide Arten wohl.