Heute morgen beim Blick aus dem Küchenfenster sah ich die erste Großlibelle dieses Jahres. Sie muss erst kürzlich geschlüpft sein. Zum Schlafen hat sich Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) einen halbwegs geschützten Platz im Kirschlorbeer ausgesucht. Am Vormittag schüttete es so, dass die Regenrinnen überliefen. Die Blaugrüne Mosaikjungfer verkroch sich noch tiefer ins Laub und klappte ihre Flügel zusammen. Ob sie fror?
So im Gebüsch sitzend nahm die Blaugrüne Mosaikjungfer die Form eines Blattes an. Sie muss erst kürzlich aus ihrer Exuvie, der Larvenhaut, geschlüpft sein, denn sie hat noch nicht die typische blau-grüne Farbe angenommen. Wie wir Menschen Norden wartet sie sehnsüchtig auf Wärme und die Rückkehr des Sommers.
Gegen Mittag kam endlich die Sonne heraus. Die Libelle begann zu zittern, um ihre Flugmuskulatur aufzuheizen und für den Abflug vorzubereiten. Nach einigen Minuten wischte er sich mit den Vorderbeinen über die großen grünen Facetten-Augen und schwirrte davon. Kälte macht hungrig. Er? Es ist ein Er, denn das Exemplar hat eine Taille.