Die meisten Blütenpflanzen sind Zwitter, also männlich und weiblich zugleich. Den männlichen Teil verkörpern die Staubbeutel, den weiblichen der Fruchtknoten. Damit stehen die Blütenpflanzen vor einem Problem. Wie verhindern sie, dass sie sich selbst befruchten? Schließlich ist es eine Errungenschaft der Evolution, dass Lebewesen genetisches Material untereinander austauschen und immer wieder neu kombinieren. Nur so erhält …
Der Schmetterlingsgarten
Man nehme: ein sonniges, trocknes Stück Gartenland. Man trage 15 Zentimeter Oberboden ab, damit der Boden „unkrautfrei“ wird. Wenn die Fläche zu groß ist, geht das nur mit einem Bagger. Danach wird reichlich Sand auf der Fläche verteilt und eingearbeitet, denn magerer Boden begünstigt die Pflanzen, die hier wachsen und blühen sollen. Aussaat ist April/Mai, …
Milchdieb am Wegrain
Als Kinder pflückten wir manchmal Klappertöpfe. Die zartgelb blühende Pflanze wuchs an Wegrainen, manchmal auch auf Wiesen. Wir Kinder schätzten sie besonders, wenn sie verblüht war. Denn dann rasseln die Samen in den vertrockneten Fruchtständen, wie trockne Erbsen in einem Topf. Wir wurden dann zu Klappertopf-Perkussionisten. Beißen und rauben Der Hummelforscher Dave Goulson beobachtete Hummeln …
Mulde im Matsch
Heike Jeromin hat die Fensterscheibe ihres Autos heruntergekurbelt und schaut durch ihr Spektiv, ein „einäugiges“ Fernrohr. „Da läuft ein Kiebitz. Jetzt muldet er. Das heißt, er baut ein Nest.“ Als ich auch durchschauen darf, sehe ich einen schwarz-weißen Vogel mit einem zweizipfligen Federbusch auf dem Kopf, der seine Brust immer wieder tief in den matschigen …
Mampfmonster
Löwen, Wölfe, Adler – sie alle sind Prädatoren. Sie morden, um sich zu ernähren. Ein besonders niedlicher Räuber ist der Marienkäfer. Auf dem Foto oben betritt ein Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata) gerade sein künftiges Schlachtfeld. Nicht viele Läuse werden es überleben. So ein Marienkäfer kann bis zu 50 Blattläuse am Tag vertilgen und mehrere tausend während …
Die Eisdiele der Pfauenaugen
Es ist heiß. Jeden Tag über 30 Grad. Und auf dem Sommerflieder (Buddleja davidii) ist so viel los wie noch nie. Der Trubel begann vor gut einer Woche mit einigen Pfauenaugen. Inzwischen sind es manchmal 50 gleichzeitig, die sich gierig auf den Nektar in den lilafarbenen Blüten stürzen. Man könnte sagen: Der Sommerflieder ist die …
Manche mögen’s heiß
Weißklee (Trifolium repens) ist eine exzellente Tankstelle für Honigbienen, aber nicht an jedem Tag. Das lässt sich auf unserem Rasen sehr gut beobachten. Mal fliegen die Bienen von Blüte zu Blüte, dann wieder meiden sie ihn tagelang. Der Grund: Klee fängt erst bei 21 oder 22 Grad an Honig zu liefern. Die Bienen wissen das und …
Verlockender schwarzer Punkt
Die Wilde Möhre, (Daucus carota subsp. carota) ist ein Insektenmagnet. Ihre großen weißen Dolden bilden hervorragende Landeplätze und bieten reichlich Nahrung, vor allem eiweißhaltigen Blütenstaub. Wildbienen, Schwebfliegen, Blattwespen, Wanzen und Käfer, sie alle besuchen die Wilde Möhre. Die Pflanze ist zweijährig. Ihre Rosetten habe ich auf meiner kleinen Wiese schon entdeckt. Nächstes Jahr um diese …
Bauernsenf und Ferkelkraut
Ackerwildkräuter haben keine Lobby. Für die meisten Landwirte sind sie Unkraut, dem sie mit allem zu Leibe rücken, was die moderne Chemie bieten kann. Deshalb sind viele dieser Pflanzen so selten geworden, dass sie vom Aussterben bedroht sind. Das Projekt „100 Äcker für die Vielfalt“ hat sich zum Ziel gesetzt, Äcker mit „herausragendem Arteninventar“ zu …
Falter-Safari
Ein englischer Rasen ist nichts für Schmetterlinge. Auch mit den meisten Gartenpflanzen können sie wenig anfangen, denn sie stehen auf heimische Wildblumen. Und so stellen sich, seit meine kleine Wiese blüht, Gäste ein, die ich in meinem Garten bislang noch nicht gesehen habe, wie der zarte blaue Faulbaum-Bläuling unten links (Celastrina argiolus) oder der Schornsteinfeger oben, …