Sie ist ein gefürchtetes Unkraut. Ihre wollige Saat fliegt weit und ist bereit, jederzeit neue Flächen zu besiedeln. Am liebsten solche, auf denen der Boden stark verdichtet ist, wie mir ein Biolandwirt erzählt hat. Wenn man sie im Garten hat, gibt es nur nur eine Möglichkeit: die neuen Triebe immer wieder abreißen, denn an ihre bis …
Die Tinten-Wespen kommen
Parasiten sind eine geniale Erfindung der Natur. Ihr Prinzip lautet: einen anderen, der größer und stärker ist, für den eigenen Lebensunterhalt sorgen lassen. Die Gallwespe nutzt dazu die Eiche. Besonders gut erkennbar ist das im Herbst. An den Blattunterseiten einiger Blätter kann man dann kugelige Gebilde entdecken – die Larvenkammern von weiblichen Eichengallwespen (Cynips quercusfolii). Ganz …
Stacheliger Gast
So langsam beginnen die Aufräumarbeiten im Garten. Verblühtes abschneiden, die Beete mit Laub bedecken. Vor einigen Tagen entdeckte ich dabei einen zuvor nie gesehenen Gast: eine stachelige Raupe. Vermutlich die des Zimtbären (Phragmatobia fuliginosa), eines Nachtfalters, wie Hamburger Schmetterlingsexperte Knud Schulz mir schreibt. Manche der stacheligen Raupen sehen sich recht ähnlich. Das kann man auf der Doppelseite „Wir bestimmen …
Hart aber köstlich
In meinem Garten steht ein Quittenbaum, gepflanzt vor mindestens hundert Jahren. Knorrig und krumm steht er da, seine Äste teilweise ausgehöhlt und morsch. Und doch trägt er jedes Jahr hunderte herb duftender Apfelquitten. Apfelquitten sind im Gegensatz zu Birnenquitten rund und ziemlich hart. Dafür ist ihr Fruchtfleisch besonders würzig. Außerdem kommen sie mit dem Wetter …
Strandnelken-Wunder
Blühende Strand-Grasnelken (Armeria maritime) sind ein zartes Wunder. Man muss genau hinschauen, um sie zu entdecken, denn die Pflanzen und ihre Blüten sind wegen ihrer widrigen Lebensumstände winzig. In Westerhever bildet sie dichte Teppiche und blüht auch noch im September. Sie ist, wie der Queller, eine typische Salzwiesenpflanze. Sie nimmt Salz aus dem Boden auf und scheidet es über spezielle …
Spätsommer am Strand
Noch ist es warm, aber die Pflanzen leiten schon den Herbst ein. Das gilt auch für den Queller auf dem Deichvorland von Westerhever in Eiderstedt. Aus der Nähe betrachtet sieht er aus, wie ein urzeitliches Bäumchen. Er ist aber eine einjährige Salzpflanze, weshalb er lateinisch Salicornia europaea heißt. Mit ihren Wurzeln hilft er, den Schlick des Wattenmeeres zu …
Blinder Passagier aus der Steinzeit
Ingeborg Bachmann hätte es wissen müssen: Von „Mohn, sehr viel Mohn“ ist auf einer Karte die Rede, die ihr der Dichter Paul Celan zum 23. Geburtstag schickt. Die Schriftstellerin schreibt verliebt zurück, doch war die Karte wohl eher ein Abschiedsgruß. Mohnblüten halten nur wenige Tage. Sie sind ein Symbol für Vergänglichkeit, manchmal auch für Tod. In …
Lecker lila Suppe
Im Garten sind die Holunderbeeren reif. Hier in Norddeutschland nennen wir sie Fliederbeeren, und bereiten aus ihrem Saft mit Zimt, Nelken Apfelschnitzen der ersten Falläpfeln eine süße Suppe zu, die wir Fliederbeersuppe nennen. Die Äpfel färben sich in der Suppe ebenfalls lila, wie die Zunge, wenn man die Suppe isst. Zur Suppe gibt es Grießpudding …
Räuberischer Superflieger
Nur die leeren Hüllen an den Wasserpflanzen in meinem Gartenteich verraten, dass die Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) hier ihre Jugend verbracht hat. Mit ihrer Flügelspannweite von elf Zentimetern ist sie ein Riese unter unseren Insekten. Ihre Larven leben im Wasser und brauchen zwei bis drei Jahre, um sich zu entwickeln. Sie fressen Wassertiere, z.B. Kaulquappen, die erwachsenen …
Herbstzeit – Saatzeit
Der erste Dunst liegt auf den Wiesen. Die Sonne geht merklich früher unter. Jetzt beginnt der Altweibersommer. Die Pflanzen sind bereit: Sie wollen sich vermehren und produzieren fleißig Samen. Die sind zwar nicht so dekorativ wie die Blüten, aber beim genauen Hinschauen haben auch sie ihren Reiz, wie der Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) zeigt. Sonnenbrand-Pflanze Seine …