Kuckucks-Lichtnelken-Wunder

Auf meiner kleinen Wiese ist ein Wald aus Gräsern gewachsen. Dazwischen leuchten hunderte pinkfarbene Punkte. Mitte Mai hat die Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi) angefangen zu blühen, ein wenig später als normal, weil das Frühjahr so kalt war. Ihren Namen verdankt sie dem Kuckuck. Wenn er aus seinem Winterquartier zurückkehrt, beginnt ihre Blütezeit. Rosa Röckchen Kuckucks-Lichtnelken werden …

Zahme Nesseln

Wildpflanzen im Garten – immer mehr Gartenfreunde schätzen das. Inzwischen werden solche Pflanzen und ihre Saat sogar in Gartencentern verkauft. In meinem Garten wachsen sie von allein, zum Beispiel die weißen und gelben Taubnesseln. Als Kind musste ich sie ausreißen, weil sie als in unserem Gemüsegarten nichts zu suchen hatten. Schon damals habe ich gelernt: Taubnesseln …

Auf der Suche nach dem Wiesenschaumkraut

2000 Saatkörner und keine Pflanze zu sehen: Beim Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) hat mich meine kleine Wiese bislang im Stich gelassen. Aber noch habe ich Hoffnung. Die Pflanze braucht Frost, um zu keimen. Ich habe die Wiesensaat aber erst 2016 ausgebracht, als der Winter schon vorbei war. Stimmen die Angaben der Experten müsste es in diesem Frühjahr keimen …

Schlehenblüte oder frieren im Frühling

Schlehen (Prunus spinosa) bilden undurchdringliche dichte Hecken. Jetzt blühen sie bei uns im Norden. Auf dem Foto oben sind die schwarzen Dornen gut zu erkennen. Deshalb heißt die Pflanze auch Schleh- oder Schwarzdorn. Die Blüten der Schlehe sind eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen, Hummeln und überwinternde Schmetterlinge, wie Tagpfauenauge (Aglais io) oder Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni). …

Stacheliger Wegbegleiter

Es gibt zwei Arten, die Natur zu erleben. Auf Sizilien habe ich einfach nur die Farbenpracht genossen und einige Fotos am Wegesrand geschossen. Aber viele Pflanzen erzählen Geschichten. Beispielsweise die Distel, deren purpurfarbene Blüte wie von einer großen Dornenkrone umkränzt wird. Mancherorts heißt sie deshalb Christi Krone, wie ich nun herausgefunden habe. Milch der Jungfrau Maria Die …

Segelfalter: Zebra der Lüfte

Ein sonniger Apriltag auf Sizilien mit kaltem Nordwind. Ich war gekommen, um die Ruinen einer Stadt aus dem 5. Jahrhundert vor Christus anzusehen. In diesen Tagen versank sie fast in einem Meer aus Frühlingsblumen. Gerade hatte ich die Reste eines antiken Theaters auf einer Bergkuppe hinter mir gelassen, das sah ich ihn: blassgelb mit schwarzen Streifen. …

Aus dem Winterschlaf erwacht

Aua Jetzt im April feiert meine kleine Wiese ihren ersten Geburtstag. Sie straft alle diejenigen Lügen, die behauptet haben, eine solche Wiese blühe nur im ersten Jahr. Als erstes bewies das der Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys, Foto oben). Er hat sich kleine Lücken zwischen den Gräsern und Kräutern gesucht. Im Saatgut meiner kleinen Wiese befanden sich 2,5 Gramm, was …

Hasenbrot und Spatzenfutter

Der Gast auf dem Rasen ist ein unscheinbarer Zwerg. Er wird gerade mal fünf bis sieben Zentimeter hoch und heißt Feld-Hainsimse (Luzula campestris) oder Hasenbrot. Woher der Name kommt, habe ich nicht herausfinden können. Auf dem Foto sind die langen gelben Staubbeutel gut zu erkennen. Das Foto entstand vor zehn Tagen. Fette Samen Inzwischen picken die …

Lichtmess-Glöckchen

Die Blütezeit der Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) ist schon vorbei. In Frankreich heißen sie perce-neige, weil die Pflanzen Frost und Schnee durchbrechen. Jetzt bilden sie dicke Saatkapseln (Foto unten), aus denen im nächsten Jahr neue Schneeglöckchen entstehen werden. Geweihte Kerzen Ein anderer Name ist Lichtmess-Glöckchen, weil sie früher am 2. Februar, dem Lichtmesstag, auf den Altar der …

Tulpen für achtsame Gartenfreunde

Mit Tulpen es so eine Sache. Man kauft sie, setzt sie im Herbst in den Boden und im ersten Jahr blühen sie prachtvoll. Dann verschwinden sie nach und nach, weil ihnen der Standort nicht gefällt oder sie immer tiefer in den Boden wachsen, bis sie es nicht mehr nach oben schaffen. Deshalb habe ich Tulpen …