Pflanzen kriegen keinen lebendigen Nachwuchs. Sie bilden Samen, aus denen neue Pflanzen heranwachsen. Der Schlangen-Lauch (Allium scorodoprasum) ist eine Ausnahme. Er bildet vor allem Brutzwiebeln. Schlangenlauch wächst wild auf feuchten Wiesen. In meinem Garten will er nicht so recht. Vielleicht ist ihm der Standort zu trocken. Ein paar Pflanzen sind mir treu geblieben. Die Blüten haben …
Verlockend verboten
Bei einem Buch heißt es manchmal: Es gibt keine bessere Werbung als die Androhung, es zu verbieten. Dann wird es erst richtig interessant. Unsere Bienen wissen nichts von Verboten, die Wildbienen auch nicht. Sie stürzen sich wie wild auf die Blüten des Schlafmohns (Papaver somniferum) am Wegesrand. Angebaut werden darf er in Deutschland nicht. Aber …
Treue Seelen
Es gibt Pflanzen, die sind einfach immer da. Man kann sich auf sie verlassen. Jeden Frühsommer sind sie wieder da, blühen und sorgen zuverlässig für Nachwuchs. Kalte Winter machen meinen Einjährigen Schleifenblumen (Iberis umbellata) nichts aus, Dauerregen stört sie nicht, Sonne mögen sie gern. Nur bei tagelanger großer Hitze brauchen sie ab und zu eine …
Ganz schön pieksig
Mit Mohn habe ich kein Glück. Abertausende seiner staubfeinen Samen habe ich ausgesät: geschenkte, von Spaziergängen mitgebrachte, gekaufte, Klatschmohn (Papaver rhoeas), Islandmohn (Papaver nudicaule), Schlafmohn (Papaver somniferum), Seidenmohn (auch Papaver rhoeas). Das Ergebnis ist kläglich. Ab und zu zeigt sich ein Pflänzchen, aber nach wie vor blicke ich neidvoll auf Mohnblütenpracht in den Nachbargärten. Im …
Zu zweit ist besser als allein
Bei Blumen passen alle Farben zusammen, höre ich immer wieder. Und manchmal sind sie zusammen sogar spannender anzuschauen als allein, zum Beispiel beim Gewöhnlichen Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) und dem Orangeroten Habichtskraut (Pilosella aurantiaca). Das Orangerote Habichtskraut wächst wie das Gemeine Ferkelkraut gern dort, wo es sonnig ist. Beide Pflanzen bevorzugen sandige Böden. Dort haben sie …
Mal dick mal dünn – wie kann das sein?
Die einen Blüten kommen mit dickem Bäuchlein daher, die anderen sind rank und schlank. Bei Roten Lichtnelken (Silene dioica) hängt das ganz vom Geschlecht der Pflanzen ab. Es gibt solche, die nur männliche Blüten tragen und und solche mit nur weiblichen. Pflanzen mit Blüten beiderlei Geschlechts sind eher selten. Was die Weitergabe ihrer Gene angeht, …
Der Anti-Steingarten
Blumen laden ein zum Schauen, zum Verweilen. Ihr Anblick entspannt und schenkt glückliche Momente, auch an trostlosen Tagen, wenn der Himmel grau ist und der Juni-Wind kalt von Norden weht. Das kleine Wiesenstück vor meiner Haustür hat sich nahezu von allein angesiedelt. Erst war der sehr sandige Boden da, auf dem nicht recht was wuchs, …
Überraschende Erkenntnisse
Storchschnäbel sind wunderbare Pflanzen. Selbst die schneckenreichsten Sommer überleben sie in voller Blüten-Pracht. Sie munden den Schnecken nicht, nicht einmal den fiesen rostbraunen Monstern mit den dunkelbraunen Fühlern, die zu Unrecht Spanische Wegschnecken (Arion lusitanicus) genannt werden. Neuere genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass es sich bei den Schnecken um mitteleuropäische Ureinwohner handelt. Das macht sie …
Gold im Mund
Die Blüten erinnern an Bärlauch (Allium ursinum). Die Blätter riechen nach Bärlauch. Sie schmecken nach Bärlauch, wenn auch zarter. Wenn der Bärlauch verblüht ist und seine Blätter ungenießbar werden, hat der Gold-Lauch (Allium moly) seinen Auftritt. Ursprünglich stammt er aus den Pyrenäen, weshalb er auch Pyrenäen-Gold-Lauch heißt. Wie Bärlauch ist er ein Zwiebelgewächs und winterhart. …
Wegfliegen oder bleiben
Gefühlt erst gestern habe ich die Blüten des Wiesen-Bocksbarts (Tragopogon pratensis) entdeckt. Nun hat er seine ersten ausgeklügelten Fallschirme aufgespannt und seine 1,5 Zentimeter langen Samen die Reise geschickt (Foto oben). Die keimen leider nie dort, wo ich die Pflanzen haben möchte, obwohl ich sie vorschriftsmäßig gut einen Zentimeter tief in feuchtem Boden versenke. Zum Glück …