Nacht für Nacht Minusgrade, die letzte war mit minus zehn die kälteste. Aber meine Elfen-Krokusse (Crocus tommasinianus) halten durch. Vor ein paar Tagen hatten sie erstmals ihre Blütenkelche geöffnet (siehe der vorherige Blog). Dann drehte der Wind auf Nord und blies kalte Polarluft in meinen Garten. Die Blüten schlossen sich wieder über ihrem kostbaren Innenleben, den Staubblättern und der Narbe. Auch von den mittäglichen Sonnenstrahlen auf den Rasen lassen sie sich nicht in die Irre führen. Die Blüten bleiben erstmal zu.

Elfen-Krokusse sollen Temperaturen bis minus 28 Grad vertragen. Die paar kalten Nächte dieser Woche ist für sie vermutlich Kikifax. Um meine Kleinen Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) könnte ich mir mehr Sorgen machen. Sie liegen morgens schlaff danieder, als hätte der Frost ihren Blüten den Garaus gemacht.

Es dauert Stunden, bis sie sich wieder aufgerichtet haben. Beim Bund für Naturschutz (BUND) habe ich gelesen, dass die Pflanzen an sonnigen Wintertagen Wasser verdunsten, das sie nicht wieder aufnehmen können, solange der Boden gefroren ist. Erst wenn er auftaut, regenerieren sie ihren Wasserhaushalt und die Blüten richten sich wieder auf. Da in ihren Adern Frostschutz zirkuliert, erfrieren sie trotzdem nicht. Auf dicke Wintermäntel können sie, anders als wir Menschen, verzichten.