Carl von Linné (1707-1778) unterschied die Pflanzen nach der Form ihrer Fortpflanzungsorgane – den Staubbeuteln und den Stempeln. Bei Mohnpflanzen sind sie besonders präsent. Alle Stempel der Mohnblüten sind von Staubbeutel-Wuscheln umkränzt, wie man beim Schlafmohn (Papaverum somniferum, Foto oben) gut erkennen kann.
Beim Saat-Mohn (Papaver dubium), den schon Linné beschrieben hat, gehen die Blütenblätter eher ins Orangefarbene. Die Narbe, mit der Pflanzen den Pollen auffangen, ist 6- bis 9-strahlig und die Samenkapsel zwei bis dreimal so lang wie breit.
Beim Klatschmohn (Papaver rhoeas) sind die Blüten größer und scharlach- bis purpurrot. Er hat um die zehn Narbenstrahlen.
Seine Samenkapseln sind kurz und rund, die Stängel stachelig, rau.
Beim Schlafmohn schimmern Blätter, Stiel und die tonnenförmigen Samenkapseln weißlich-blaugrün und fühlen sich fettig an. Die Stängel sind glatt.
Der mehrjährige Türkenmohn (Papaver orientale), hier eine Variation mit ausgefransten Blütenblättern (Papaver orientale ‚Türkenlouis‘), hat haarige Blätter und Stängel.
Die ehemalige Narbe bildet einen hübsch gezeichneten Deckel auf der Samenkapsel. Wenn die Samen reif sind, öffnen sich unter dem Deckel kleine Löcher. Sie fangen den Wind ein, der die federleichten Samen mit sich nimmt.
Der Gelbe Scheinmohn (Meconopsis cambrica) gehört auch zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae), ist aber ein entfernter Verwandter von Saat-, Klatsch- und Türkenmohn.
Der Stempel ist auf der Samenkapsel nur noch als kleine Kugel sichtbar.