Große Facettenaugen, schlanker Körper, extrem lange Beine und eine Furche zwischen den Augen – da lauert ein Räuber. Das 1,5 Zentimeter große Insekt in meinem Garten war uns bisher noch nicht aufgefallen. Es handelt sich um eine Garten-Raubfliege (Neomochtherus geniculatus). Sie jagt Insekten, die sie mit ihren Beinen erbeutet und festhält. Vermutlich hält das Tier auf im Ast Ausschau nach einer unvorsichtigen Schwebfliege, wie sie auf meiner kleinen Wiese häufig sind.
Aufspießen und aussaugen
Die Beute wird mit den Beinen im Flug ergriffen, sein Chitinpanzer durchstoßen und ein lähmendes Gift in das Insekt gespritzt. Dann saugt der Räuber es aus. Deshalb heißen Raubfliegen auch Mordfliegen. Dabei leisten sie nur ihren Beitrag zum ganz normalen Fressen und Gefressen werden in der Natur.
Standorttreuer Räuber
Raubfliegenarten gibt es um die 80 in Deutschland und einige Arten werden immer seltener. Wer von Insekten lebt, hat beim Rückgang der Insekten schlechte Karten. Die Garten-Raubfliege gehört eher nicht dazu. Da die Fliegen relativ Standorttreu sind, könnte es sein, dass wir ihre Nachkommen in diesem Jahr wiedersehen. Ab Juni sollen sie schlüpfen und dann bis etwa September fliegen.