Als Kinder pflückten wir manchmal Klappertöpfe. Die zartgelb blühende Pflanze wuchs an Wegrainen, manchmal auch auf Wiesen. Wir Kinder schätzten sie besonders, wenn sie verblüht war. Denn dann rasseln die Samen in den vertrockneten Fruchtständen, wie trockne Erbsen in einem Topf. Wir wurden dann zu Klappertopf-Perkussionisten.
Beißen und rauben
Der Hummelforscher Dave Goulson beobachtete Hummeln dabei, wie sie den Klappertopf, (Rhinanthus) berauben. Statt mühsam in den tiefen Blütenkelch zu tauchen, beißen sie einfach von der Seite ein Loch hinein, um so an den begehrten Nektar zu gelangen. Dabei mogeln sie sich außerdem noch um ihre eigentlich Aufgabe herum, die Pflanze im Gegenzug für den Nektar zu bestäuben.
Andere arbeiten lassen
Der Klappertopf ist ein Halbparasit. Er kann zwar selbst Photosynthese betreiben, also Blattgrün erzeugen, aber lieber zapft er Pflanzen in der Umgebung an, vor allem Gräser, die in seiner Umgebung folglich schlechter gedeihen. Bei Landwirten ist der Klappertopf deshalb nicht gerne gesehen. Ihnen hat er wohl auch seinen zweiten Namen zu verdanken: Milchdieb.