Endlich ist der richtige Frühling da. Nicht der kalendarische, das war in diesem Jahr der 20. März 2023 um 22:24 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Ich meine den phänologischen Frühling. Der orientiert sich am Wachstum der Pflanzen und beginnt, wenn die Apfelbäume blühen, bei uns im Norden also jetzt. Mein „jahreszeitlichstes“ Gemüse ist um diese Zeit schon fast wieder „durch“, der Bärlauch (Allium ursinum). Er steht in voller Blüte. Schon kann man seine kleinen kugeligen Samenkapseln erkennen.
Bärlauch kann man nur bis zu Beginn des phänologischen Frühlings kaufen. Wenn die Bäume grün werden, zieht er sich zurück. Bis zum nächsten Jahr gibt es ihn nur noch in Form von Pesto oder Bärlauchkäse. Ich finde das schön. Es wird schon viel zu viel ehemals Jahreszeitliches unabhängig von der Jahreszeit produziert. Labberig schmeckende Erdbeeren aus Spanien, die dort die Grundwasser-Reservoirs leer trinken oder Spargel aus geheizten Feldern bei uns, dabei sollen wir doch eigentlich Energie sparen. Der Bärlauch hat sich dieser Art von Vermarktung entzogen. Danke lieber Bärlauch!