Es heißt, nur sieben Prozent der Pflanzen blühen blau. Schaue ich in meinen Garten, kann das eigentlich nicht stimmen, denn derzeit leuchtet es überall mehr oder weniger blau. Die „Windmühlenflügel“ des Großen Immergrüns (Vinca major) – Foto oben – haben das Beet vor meinem Küchenfenster gekapert.
Das Spanische Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica) hat sich einen Platz unter dem Bienenbaum (Tetradium daniellii) ausgesucht, die immer noch nicht grün ist. Eine Bauernweisheit lautet: Kommt die Eiche vor der Esche – diesem Jahr ist das so –, hat der Sommer große Wäsche. Hoffentlich nicht.
Mischt sich die Farbe Rot ins Blau, entstehen Rosatöne, wie beim Hasenglöckchen unten. Der Löwenzahn hat sich ins Bild gemogelt. Seiner Herr zu werden ist in diesem kalten, regnerischen Frühjahr unmöglich.
Der Berg-Flockenblume (Centaurea montana) hat heute ihre erste Blüte geöffnet, etwa 14 Tage später als im vergangenen Frühjahr.
Die Blüten des Blauroten Steinsame (Lithospermum purpurocaeruleum) changieren zwischen Purpur und tiefstem Blau. Er gehört zu den heimischen Pflanzen und bildet lange Ranken, mit denen er durch die Beete „wandern“ kann.
Die Blaue Waldrebe ist die einzige Clematis, die in meinem Garten überlebt. Dafür bin ich ihr jedes Jahr wieder dankbar.
Der Rotblättrige Günsel (Ajuga reptans ‚Atropurpurea‘) mogelt sich überall in die Beete, sogar auf den Rasen. Das Waldvergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) scheint das nasse Wetter auch zu mögen. So üppig wie in diesem Jahr hat es noch nie geblüht. Es zeigt sich einmal mehr: Manches Schlechte hat sein Gutes.