Vor einem Jahr sah ich zum ersten Mal einen Goldglänzenden Rosenkäfer (Cetonia aurata, Foto oben) in meinem Garten. Ich freute mich über das schillernde Insekt, das von Pollen lebt und dessen Larven Mulm sowie zersetztes Holz fressen. Ein Stück Artenvielfalt ist zurückgekehrt und ein wichtiger Teil im Netzwerk der Natur, in dem alles verarbeitet wird, was einmal gelebt hat. Mein Goldglänzender Rosenkäfer hat Gesellschaft bekommen. Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) heißt der kleine Bruder (Foto unten auf einer Wolfsmilch). Diese Art hat problematische Vorlieben.
Sie fressen gerne Pollen. Das Exemplar auf dem nächsten Foto hat sich über die Blüte einer Steppenkerze (Eremurus robustus) hergemacht.
In diesem heißen Frühsommer treten Trauer-Rosenkäfer bei uns zum ersten Mal in Massen auf. Bei einer Freundin im Nachbarort haben sie die Lupinen-Blüten vollständig bis zum Stängel abgefressen. Im Garten der Horizonte in Heidgraben konnte ich ihnen sogar beim Fressen zuhören. Sie saßen in der Blüte einer Flockenblume: Sie wühlten, knirschten, knabberten und kauten hörbar noch in zehn Zentimetern Entfernung. Auch von dieser Blüte werden sie nichts übrig lassen. Die Fressmonster stammen aus dem Mittelmeerraum. Bei uns in Schleswig-Holstein sind sie neu. Ich fürchte, sie sind gekommen, um zu bleiben.