Dienstag der 11. März. Der Gärtner kommt und in zwei Stunden ist alles fertig, was mich Tage gekostet hätte. Nun soll ich warten bis das Gras, das er umgefräst hat grau wird und trocken. Dann könne ich die Wurzeln besser ausharken, weil die Erde dann besser abfällt, sagt Herr Bolt. Oder er kommt, wenn es trocken bleibt noch einmal, und pflügt etwas tiefer. „Damit das Unkraut auch wirklich weg ist“, wie er sagt. Ich entscheide mich für letzteres. Und beschäftigte mich mit genauer der Saattüte und ihrem Inhalt.
Futter für Wildbienen
Die Saatgutmischung sei für „mittlere Standorte ohne extreme Ausprägung“ geeignet, heißt es in dem Katalog. Ich erhalte Untergräser wie Rotes Straußgras, Ruchgras und Rot-Schwingel, die eher niedrig, halmarm und feinblättrig sein sollen, dazu Kräuter wie den gelben Sumpf-Hornklee, Rot-Klee, Gewöhnliche Schafgarbe, auch gelb blühend, Weißes Labkraut, Gewöhnliche Braunelle, ein Lippenblütler mit kleinen lila Blüten und Gras-Sternmiere – alles Kräuter, die Wildbienen – zu denen übrigens auch die Hummeln gehören – lieben und unsere eigenen Hausbienen sicher auch. Hinzu kommen leuchtend blaue Kornblumen, immerhin 2,4 Gramm. Wie viele da wohl blühen werden?
Die „Klüten“ müssen weg
Ein paar Tage später kommt Herr Bolt noch einmal zum Pflügen und Walzen, damit der Boden schön glatt und eben wird. Eigentlich sollte der Acker nun fertig sein, aber nun macht mir mein Vater einen Strich durch die Rechnung. So geht das nicht, bescheidet er mir nach einer Besichtigung. Da seien noch viel zu viele „Klüten“ auf dem Acker, er meint die Graswurzeln, die müsse ich noch ausharken. Nun wird die Zeit auch schon knapp, denn Anfang April will ich säen. Die vorgeschriebenen vier Wochen Wartezeit lassen sich kaum noch einhalten. Hoffentlich klappt es trotzdem. In der Natur verläuft schließlich auch nicht immer alles nach Plan.