Die rosafarbenen Prachtspieren habe ich von meiner Großmutter geerbt. Seit ich den Garten übernommen habe, kämpfe ich um das Überleben der zauberhaften Pflanzen, aber sie krepeln vor sich hin mit kläglich kleinen Blüten. Was ich erst jetzt gelernt habe: Ihr Standort im Schatten ist richtig, denn als Wildpflanze wachsen Astilben, wie sie auch heißen, in lichten Wäldern Ostasiens. Allerdings wollen sie es feucht. Das kann ich ihnen nicht bieten, weil mein Garten im Sommer immer trockener wird.
Erste Staudengärtnerei Deutschlands
Die Blüten meiner Prachtspiere erinnern an Korallenbäumchen. Die Art in meinem Garten wurde vermutlich von Georg Arends gezüchtet, der 1888 bei Wuppertal die erste deutsche Staudengärtnerei gründete. Dort bot er auch „Blütenpflanzen für Heim und Hausgarten“ an. Astilben gehörten dazu. Seine Züchtungen tragen bis heute den Zusatz arendsii. Die Gärtnerei existiert noch und wird nun von seiner Urenkelin Anja Maubach geführt: www.anja-maubach.de.
Nix für Schnecken
Meine Astilben blühen weiß, hellrosa und dunkelrosa. Diejenige am Rand eines Teiches blüht am üppigsten. Die anderen werde ich im Herbst auch in feuchtere Gartenecken umsetzen. Übrigens: Schnecken mögen keine Astilben, ein großes Plus, wenn Nacktschnecken an Regentagen wie diesen ihren Hunger stillen wollen. Gerade haben die Biester meinen Maikönig-Kopfsalat von Dreschflegel fast ratzekahl abgefressen. Ein paar klägliche Reste habe in einen Blumentopf gerettet, damit ich wenigstens eine Idee davon bekomme, wie er schmeckt. Nächstes Jahr gibt es ein Hochbeet.