Auf den ersten Blick dachte ich: Sieht aus wie große Krokus-Blüten! In gewisser Weise ist sogar etwas dran an dieser Vermutung, denn Krokusse und Zwerg-Iris sind Schwertliliengewächse.
Zudem blühen meine Zwerg-Iris zur gleichen Zeit wie meine Elfen-Krokusse (Crocus tommasinianus). Doch wenn die Blüten sich öffnen wird der Unterschied deutlich. Zu sehen ist ein vielfarbiger Schlund. Er könnte auch der einer fleischfressenden Pflanze in einem tropischen Urwald sein.
Der Schlund gehört ‚Katharine Hodgkin‘, einer Züchtung aus 1960er Jahren. Sie stammt aus England. Der Züchter E.B. Anderson kreuzte dafür Iris histrioides, eine Wildart aus der Türkei, und die Schwertlilie Iris winogradowii aus Transkaukasien. ‚Katharine Hodgkin‘ ist sehr robust, was sie vermutlich dem kaukasischen Elternteil verdankt.
Die Zwerg-Iris mag humosen durchlässigen Boden. Englische Gartenfreunde raten, die Oberfläche mit Steinchen zu bedecken, damit ihre Blüten bei Regen nicht verschmutzen. Herbstlaub erfüllt den gleichen Zweck, wie ich in meinem Garten feststelle. Im Sommer, wenn ‚Katharine Hodgkin ihre Blätter eingezogen hat, steht sie gerne warm, sonnig und trocken.
Auf den Beeten geht ‚Katherine Hodgkin‘ wegen ihrer zarten Farben leicht unter. Damit sie richtig zur Geltung kommt, braucht sie möglichst viel Gesellschaft. Daran arbeite ich noch.