Grau ist ihre Haut, wie die eines Elefanten oder wie die Rinde einer Buche. Mit einem silbrigen Schimmer und so dünn, dass man im Frühjahr hören kann, wie die Säfte hoch hinauf in die Krone steigen. Jetzt macht der Baum Pause, ist sozusagen in den Winterschlaf gegangen. Zu dem Honigbaum (Tetradium daniellii), auch Stinkesche genannt, gehört das gestrige Foto.
Blanke, schwarze Samen?
Die Dolden, die man an den Blattspitzen auf dem Foto oben noch gut erkennen kann, waren seine Blüten. Im Sommer sind sie für Insekten – vor allem für Bienen – hervorragende Pollen- und Nektarlieferanten. Inzwischen sind die Dolden vertrocknet. In Herbst und Winter wirft der Baum sie nach und nach ab. Dann kann ich immer wieder Gartenvögel dabei beobachten, wie sie an ihnen herumpicken. Sie haben es auf die blanken schwarzen Samen abgesehen.
Trickreicher Stratege
Um die Vögel anzulocken hat der Honigbaum eine trickreiche Strategie entwickelt. Die Früchte enthalten Doppelsamen. Der eine hat eine weiche Schale. Er ist unfruchtbar und Nahrung für die Vögel. Der zweite ist steinhart und enthält den Keimling. Die Vögel fressen beide und scheiden den harten unverdaut wieder aus. So spannt der Honigbaum Vögel für seine Verbreitung ein.