Mal gewinnen die Großen, mal die Kleinen. Das hängt beim Immergrün vom Wetter ab. Ich habe beide im Garten, das Große und das Kleine Immergrün. Das Große Immergrün (Vinca major) blüht in diesem Frühjahr besonders prachtvoll. Der regenreiche Winter ist ihm gut bekommen. Der bei uns im Norden im vergangenen Jahr nur kurze Sommer ebenfalls, denn längere Trockenheit und Kahlfrost mag des Große Immergrün nicht.
Die Pflanzen, die eigentlich zu den Gehölzen zählen, haben ein halbschattiges Stück Garten mit schlechtem Boden völlig zugewachsen. Seit einigen Tagen überziehen sie das Beet mit ihren dunkelblau-violetten Blüten an den frischen grünen Trieben. Das Kleine Immergrün (Vinca minor), auf dem nächsten Foto, ist bescheidener. Das Blau ist zarter, die Blätter sind kleiner. Wenn das Große Immergrün gute Bedingungen hat, zieht es sich zurück und wartet, bis seine Zeit gekommen ist.
Ein kalter Winter oder ein trockner Sommer – und das Kleine Immergrün ist wieder da, wo sonst die große Schwester wucherte. Wuchern ist übrigens erst gemeint: Das Immergrün bildet Ausläufer, mit denen es versucht, neuen Boden zu bedecken. Da hilft nur eins: abschneiden. Die Pflanzen nehmen das nicht übel. Beim Kleinen Immergrün gibt es übrigens auch eine weiß blühende Variante: Vinca minor „Alba“. Wenn ich sie zusammen in einem Garten sehe, denke ich: Die weiße Variante muss ich bei mir auch pflanzen.