Aus der Sicht unseres Berg-Ahorns (Acer pseudoplatanus) war der regenreiche Winter genau richtig. Seine Samen haben die Feuchtigkeit genutzt und sind gekeimt – nicht einer, nicht zwei, nicht zehn sind es, sondern eher an die hundert. Auf dem Rasen, zwischen den Ritzen auf der Terrasse, überall wachsen derzeit kleine Ahornbäumchen.
Leider vergeblich, denn ich kann, ich will sie nicht haben – auch wenn es mich schmerzt, so viele zukünftige Bäumchen ihres Lebens zu berauben. Ich sage mir dann: In der Natur würden sie auch nicht überleben. Aber vielleicht würden sie als süße Nascherei im Magen von Rehen enden und nicht in meinem Komposteimer.
Spannend finde ich, wie die Samen sich entwickeln. Das konnte ich beim Auszupfen beobachten. Erst schiebt sich eine lange Wurzel in die Erde. Dann platzt die Samenkapsel auf und die darin enthaltenen schon grünen Blätter entrollen sich. Für mich ist es jedesmal wieder ein Wunder, wie sich neues Leben in meinem Garten entfaltet.