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Juckpulver und Marmelade

So muss Dornröschens Rosenhecke ausgesehen haben: wehrhaft mit stacheligen Zweigen und Blättern, üppig rosa und weiß blühend bis in den Herbst hinein, mit super-gesunden, Vitamin-C-haltigen Früchten. Wegen ihrer runzeligen Blätter heißt die Pflanze Runzel-Rose (Rosa rugosa). Ein anderer Name ist Apfel-Rose. Der gefällt mir deutlich besser. Schließlich erinnern die Früchte an kleine rote Äpfelchen. Eingewandert aus Japan …

Futter für schwarze Bären

„Gefahr für die Wiese.“ „Giftpflanze breitet sich aus.“ Seit einigen Jahren sorgt das Jakobskreuzkraut oder Jakobsgeiskraut (Senecio jacobaea) für Schlagzeilen. Denn vor allem für Pferde und Rinder ist es giftig. Es schädigt die Leber. Allerdings fressen die Tiere es meistens nicht. Es schmeckt einfach zu scheußlich. Im Heu und in der Silage verliert es seinen bitteren …

Ein Tipi für das Heu

Beim Sensen ist mir gestern ein kleiner Grasfrosch begegnet. Er wohnt auf meiner kleinen Wiese. Mit einem Motormäher hätte ich ihm den Garaus gemacht. Mit der Sense nicht. Wegen der habe ich allerdings Muskelkater. Wie anstrengend es gewesen sein muss, den ganzen Tag von Hand zu mähen, wie es früher notwendig war, mag ich mir gar nicht …

Sensenleid

Uups, schon wieder steckt die Spitze der Sense im Dreck. „Das musst du so machen.“ Mein Vater nimmt mir die Sense aus der Hand und zieht sie mit elegantem Schwung dicht über den Boden. Sieht total einfach aus, wie er Gras und Kräuter flachlegt. Die Bewegung kommt, wie ich sehe, aus der Hüfte. Flachgelegt Also …

Sense statt Rasenmäher

Es ist August und meine kleine Wiese muss gemäht werden, meint mein Vater und holt seine alte Sense hervor. Zwar hat die gelbe Wiesenplatterbse (Lathyrus pratensis) erst so richtig angefangen zu blühen und der Rotklee (Trifolium pratense) wird regelmäßig von den kleinen braunen Hummeln besucht, die im Komposthaufen ihr Nest haben. Aber das Wetter soll …

Langstreckenflieger

Ende Juli waren sie plötzlich da: die Admirale (Pyrameis atalanta). Die wenigen heißen Tage dieses Sommers verbrachten sie auf meinem Sommerflieder. Erst saugten sie an der Pflanze mit den dunkellila Blüten. Als dieser verblüht war wechselten sie zu dem mit den lavendelfarbenen. Weil die Falter mit Vorliebe an violetten Blüten saugen, ist der Sommerflieder (Buddleja) …

Ratschgurke mit 90 Dezibel

Wer wissen will, wo es noch Laubfrösche gibt, muss nachts unterwegs sein, weitab von befahrenen Straßen. Dort wo es noch große, sonnenbeschienene Gewässer gibt, wie das auf dem Foto, nicht tief aber glasklar und spärlich mit Wasserpflanzen bewachsen. In der Nähe sollten Büsche und Bäume stehen, denn dort verbringt der Laubfrosch (Hyla arborea) den Sommer und …

Giftige Schönheit

Ermordet von der chemischen Revolution in der Landwirtschaft – dieser harte Satz eines amerikanischen Wissenschaftlers gilt einer zarten Pflanze mit zauberhafter purpurfarbener Blüte. Bis in die 1960er Jahre war die Kornrade (Agrostemma githago) eine häufige Pflanze auf den Äckern. Dann wurde sie innerhalb weniger Jahre fast ausgerottet. Denn die Kornrade ist giftig. Wenn ihre Saat …

Strumpfhosenkratzerli

Wer an der Wilden Karde (Dipsacus) hängen bleibt, zerreißt sich nicht nur die Strümpfe. Weshalb Weber früher die walzenartigen Fruchtstände nutzten, um Wolle aufzurauen, bzw. zu kardieren. Daher der Name Wilde Karde. Trotz ihrer Stacheln ist sie keine Verwandte der Distel sondern gehört zur Familie der Geißblattgewächse. Verbreitung mit Rückschlag Die Kratzerli – ob an …

Der kleine Unterschied

Die meisten Blütenpflanzen sind Zwitter, also männlich und weiblich zugleich. Den männlichen Teil verkörpern die Staubbeutel, den weiblichen der Fruchtknoten. Damit stehen die Blütenpflanzen vor einem Problem. Wie verhindern sie, dass sie sich selbst befruchten? Schließlich ist es eine Errungenschaft der Evolution, dass Lebewesen genetisches Material untereinander austauschen und immer wieder neu kombinieren. Nur so erhält …