Völlig falsche Frage. Die Farbkomposition, die auch der Maler und Bildhauer Anselm Kiefer geschaffen haben könnte, ist ein Werk unserer Natur. Sie ist mehr als 100 000 Jahre alt und nennt sich #Brodelboden. Gebrodelt hat der dunkle Humus, der sich mit Wasser vollsog, als es wärmer wurde. So wird #derBoden zum Geschichtsbuch, und man kann #Klimawandel zum Anfassen erleben.
Böden erzählen Geschichten
„Jeder grasbedeckte Hügel ist eine Seite, auf der sich die Geschichte der Vergangenheit, die Bedingungen der Gegenwart und Prognosen für die Zukunft ablesen lassen“, so der Botaniker und Bodenforscher Professor John Ernest Weaver. Er sagt: „Häufig ist die Hälfte – und oft noch viel mehr als die Hälfte – jeder Pflanze in Grasländern unsichtbar.“ Sie befindet sich nämlich im Boden.
Bunkern im Boden
Dorthin schaffen Pflanzen 50 Prozent und mehr ihrer Photosynthese-Produkte, auch Assimilate genannt, um sie für schlechte Zeiten zu bunkern und dann davon zu leben, z.B. wenn Tiere sie abgefressen haben. Außerdem ernähren die Pflanzen mit ihren Assimilaten Myriaden von Mikroorganismen, die wiederum dafür sorgen, dass die für die Pflanzen notwendigen Nährstoffe entstehen. Allerdings, und hier kommt noch eine Warnung: „Wir sind gerade dabei, einen Teil der Schöpfung wegzuwerfen“, so der der berühmteste amerikanische Insektenforscher und Professor in Harvard Edwart O. Wilson. Das gilt auch für die Bodenlebewesen.
Susanne Dohrn, Der Boden. Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel. Berlin, 2019.