Die Sonne ist gerade eine Stunde aufgegangen, und schon ist das Hummel-Büffet eröffnet. Die Tiere haben es eilig. Das Wetter ist gut, das wachsende Volk von Dunklen Erdhummeln (Bombus terrestris), das irgendwo im Garten an einem kühlen Ort in einem Mause- oder Maulwurfsloch lebt, braucht immer neues Futter. Der Gelbe Gelben Scheinmohn (Meconopsis cambrica) mit seinen papier-zarten Blüten ist besonders begehrt.
Wenn es regnet oder die Nacht hereinbricht, schließt der Gelbe Scheinmohn seine papierzarten Blüten und neigt sie nach unten zum Schutz vor den Unbillen des Wetters und der Nacht.
Die Erdhummeln akzeptieren nicht, dass das leckere Buffet schon geschlossen haben soll. Sie wühlen sich zwischen die geschlossenen Blütenblätter und sammeln fleißig weiter. An diesen heißen Tagen mit den kurzen Nächten gehen sie spät schlafen und sind im Morgengrauen schon wieder unterwegs.
Manchmal höre ich in der Blüte einen schrillen Brummten, als würde eine Hummel gerade schrecklich gequält. Stimmt aber nicht. Sie lässt nur ihre Brustmuskeln vibrieren. Ihr Muskelspiel sorgt dafür, dass die Pollenkörner noch schneller aus den Staubbeuteln rieseln. Sie ist gerade im Hummel-Schlaraffenland.