„Der glaubt wohl, es ist schon März.“ Das war mein erster Gedanke, als ich heute durch meinen grau-feuchten Dezember-Garten ging, und die sattgrünen, geäderten Blätter (Foto oben) entdeckte. Im Spätsommer hatte mir eine Bekannte einen Eimer voll Aronstab-Wurzelstöcke (Arum) geschenkt. Ich hielt sie für Rhizome des heimischen Gefleckten Aronstabs (Arum maculatum). Aber da lag ich falsch. Die ausdrucksvoll gezeichneten Blätter sind typisch für eine Gartenpflanze – den wintergrünen Italienischen Aronstab (Arum italicum). Seine Blätter erscheinen um diese Jahreszeit. Der heimische Gefleckte Aronstab (Arum maculatum) hingegen ist „vorsommergrün“.

Sie Blüten des Aronstabs stinken nach Aas, um Fliegen anzulocken. Hier ein Foto des Gefleckten Aronstabs

Ich habe die Rhizome an zwei feucht-schattigen Stellen im Garten vergraben. An der zweiten ist nichts zu sehen. Ich kann also noch auf den Gefleckten Aronstab hoffen. Spätestens im kommenden Frühjahr werde ich es wissen, denn seine Blätter sprießen zusammen mit den Blüten. Blütezeit ist für beide April/Mai und beide bilden im Herbst attraktive Fruchtstände mit leuchtend roten Beeren. Dann heißt es Finger weg, denn die Früchte sind giftig.

Die roten Beeren des Aronstab sind ein giftiger Hingucker im Garten.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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