Sieht aus wie ein Krokus ist aber keiner. Jetzt beginnt die Blütezeit der Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale). Im vergangen Jahr hat der Regen ihre Blüten „verplatscht“. In diesem Jahr brennt bei uns im Norden die Sonne Ende August unbarmherziger als in so manchem Frühsommer. Vor wenigen Tagen haben sich die ersten Knospen aus dem vermeintlich leeren kahlen Beet geschoben. Nun werden es von Tag zu Tag mehr.

Eine Knolle kann bis zu fünf Blüten bilden.

Sie mögen einwenden, Herbstzeitlosen seien gefährliche Gartenpflanzen, weil sie giftig sind. Stimmt. Aber ich will meine Gartenblumen nicht essen. Ich halte auch keine Kaninchen, Schafe, Ziegen, Pferde etc. in meinem Garten, die sie für eine Leckerei halten könnten. Außerdem bleiben meine Herbstzeitlosen seit Jahrzehnten brav auf dem Beet, auf dem sie einst gepflanzt wurden. Das liegt ein bisschen versteckt, sodass ich sie in diesem Jahr erst entdeckt habe, als sie fast in voller Blüte standen. Sie sind mindestens eine Woche früher dran als sonst. Das nennt man dann wohl Herbstzeitlosen-Klimawandel.

Im Unterschied zu Krokussen mit drei Staubblättern haben Herbstzeitlosen sechs Staubblätter.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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