Den Platz zum Wachsen hat sich meine Chinesische Wiesenraute (Thalictrum delavayi) selbst ausgesucht: direkt neben der Haustür, wo es schattig ist und feucht. Früher hatte ich mehrere solche Pflanzen. Seit die Sommer heißer und trockener werden, muss ich die Überlebenden mit der Lupe suchen. Der botanische Name der Pflanze – delavayi – geht auf Pierre Jean Marie Delavay zurück. Der französischer Missionar wurde 1867 nach China geschickt. Dort muss er mit dem Sammeln von Pflanzen mindestens so viel Zeit verbracht haben wie mit dem Missionieren. Er entdeckte 1500 neue Arten, darunter auch diese wunderschöne Gartenpflanze.
Die Chinesische Wiesenraute blüht zarter und gut vier Wochen später als unsere einheimische Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium). Während die Blüten der chinesischen Variante nach unten schauen, recken sich die Blüten der heimischen Art nach oben. Eine Bereicherung für den Garten sind sie beide und von Schnecken werden sie verschmäht.