„Invasiver Neophyt“ – was wie ein Schimpfwort klingt, ist auch so gemeint. Es gilt der Kanadischen Goldrute (Solidago canadensis), die mit ihren gelben Wolkenblüten zu den wenigen Pflanzen gehört, die im September noch in meinem Garten blühen. Bis zu zwei Meter hoch, mit unzähligen kleinen Blüten, ist sie wahrlich eine imposante Staude.
Kanadische Goldruten gehören zu den Kurztagspflanzen. Sie setzen erst Blüten an, wenn die Sonnenscheindauer wieder unter 14 Stunden liegt. Sie sind also ideal für den Spätsommergarten und für Insekten wie die Kleine Keilfleckschwebfliege (Eristalis arbustorum) auf dem folgenden Foto.
Jede Blütenpyramide der Kanadischen Goldrute kann bis zu 20 000 Samen bilden, die der Wind davon trägt und die Pflanze so in der Natur verbreitet. Wo sie Fuß gefasst hat, bilden sie unterirdische Sprossen, mit denen die Mutterpflanze in Verbindung bleibt. So kann sie ihre „Klone“ bei Engpässen weiter versorgen – eine erfolgreiche Strategie, die sie zum „invasiven Neophyten“ befähigt, zu einer eingewanderten Pflanze, die sich in der Natur stark ausbreitet – oft zu Lasten der heimischen Flora und Fauna.