Hummeln haben einen haarigen Körper, auf dem sie viele Pollen sammeln, wie oben der Stockrosen-Blüte (Alcea rosea). Als Bestäuber sind sie aus vielerlei Gründen unerlässlich: Sie sind fleißig. Bis zu 18 Stunden am Tag fliegen sie von Blüte zu Blüte. Außerdem reichen ihnen, anders als Honigbienen, schon wenige Grad über Null, um auf Futtersuche zu gehen, z.B. während der Apfelbaumblüte.
Manchmal sieht man sie in oder an Blüten sitzen und vor sich hin brummen. Sie vibrieren, um Pollen aus den Staubbeuteln zu schütteln. In meinem Garten ist mir das beim Gelben Scheinmohn (Meconopsis cambrica) aufgefallen. Auch bei Nachtschattengewächsen wie Tomaten sollen sie so vorgehen und so unsere Ernte sichern.
Hummeln können dort Nektar saugen, wo Honigbienen nicht hinkommen. Den Rotklee (Trifolium pratense) beispielsweise können nur langrüsselige Hummeln bestäuben. Außerdem verbreiten sie, wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen, einen Hefepilz, der es Wiederkäuern ermöglicht, ihr Futter besser zu verwerten.
Fingerhüte (Digitalis) würden ohne Hummeln keine Samen bilden. Die Staubgefäße befinden sich im oberen Teil der Blüte und nur eine Hummel ist dick genug, um sie mit ihrem Rücken zu berühren. Die Pollen sind zuerst „reif“. Mit ihnen auf dem Rücken fliegt sie zur nächsten Blüte, in der vielleicht schon die Narbe bereit zur Befruchtung ist. Inzucht beim Fingerhut? Fehlanzeige!