Ein nasser Winter, ein feuchtes Frühjahr und immer wieder reichlich Regen – das ist für meine Prachspieren (Astilben) genau das Richtige. Zuviel Sonne behagt ihnen nicht, Trockenheit noch weniger. Sie stammen ursprünglich aus Ostasien und wachsen dort in lichten feuchten Wäldern. Einen Wald kann ich ihnen in meinem Garten nicht bieten, Schatten und Feuchtigkeit schon, seitdem die meisten Pflanzen neben einem Wasserbecken stehen. In das Becken, eine im Boden versenkte Mauerbütt, fließt das Regenwasser vom Wintergartendach ab. Bei reichlich Regen läuft die Bütt über. Für die Prachspieren ist es genau das Richtige.

Schön feucht und Halbschatten ist bei Prachtspieren das Erfolgsrezept.

Einer der bekanntesten Züchter war im 19. Jahrhundert der Staudengärtner Georg Arends. Seine Züchtungen gibt es bis heute zu kaufen. Sie tragen den Namenszusatz Astilbe x arendsii. Vielleicht stammen meine Pflanzen einst aus seiner Gärtnerei. In einem um die hundert Jahre alten Garten wie meinem könnte das gut möglich sein.

Die Farbpalette von Prachtspieren reicht von weiß über rosa und pink bis dunkelrot. Letztere fehlt mir noch.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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