Von meinen Eltern und Großeltern habe ich gelernt, dass man herabgefallene Äpfel nicht „verkommen“ lässt, sondern einsammelt. Am liebsten täglich und dann gleich verarbeitet, z.B. zu Apfelmus. Das schaffe ich nicht, will es auch gar nicht. Mit dem Fallobst ist es wie mit den Blättern auf dem Rasen: Sie sind Futter – die Blätter für die Regenwürmer, die daraus Humus machen, der die Pflanzen düngt. Bei den Äpfeln sind es z.B. Wespen (Vespula vulgaris, Foto), die an sonnigen Herbsttagen vom süßen Apfelfleisch futtern.
Rot bevorzugt
Als erstes picken Amseln die Äpfel an. Am liebsten nehmen sie die roten. Da geht es ihnen wie uns Menschen, die auch Äpfel mit roten Bäckchen bevorzugen. Auch Kellerasseln habe in angefressenen Äpfeln schon entdeckt und Baby-Nacktschnecken (die ich eigentlich nicht haben will).
Schlafende Königinnen
Inzwischen ist es mit dem Fallobst so ziemlich vorbei. Es ist grau, feucht und kühl, kein Wetter mehr für Wespen. Die jungen Königinnen werden sich nach der leckeren Apfelmahlzeit verkrochen haben und auf das nächste Frühjahr warten, um einen eigenen Staat zu gründen. Es sei denn, sie werden im Winter von hungrigen insektenfressenden Vögeln entdeckt. Dann war’s das.