Von den Nonnen und Mönchen in Quedlinburg heißt es, sie hätten sich einst gern und verbotenerweise in einem Wäldchen getroffen. Als eine Äbtissin davon erfuhr, ließ sie dort Bärlauch (Allium ursinum, rechts) pflanzen, um dem verruchten Treiben ein Ende zu setzen. Der „Lust-Geruch“ der Kutten sollte die unsittlichen Treffen verraten.
Der Duft Knoblauchsrauke
Den „Lust-Geruch“ kann auch die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata, oben) verbreiten. Etwa knie- bis hüfthoch wächst sie an Wegrainen von Wäldern und gerne an schattigen Plätzen. Den nötigen Platz verschafft sie sich, indem sie Mykorrhiza-Pilze aus dem Umfeld ihrer Wurzeln vertreibt. Diese Pilze versorgen Baumwurzeln mit Nährstoffen und Wasser. Wo die Knoblauchsrauke sich breit macht, können sich Keimlinge von Bäumen nicht ansiedeln.
Ganz schön lecker
Die Blüten sind weiß, pflückt man die herzförmigen an den Rändern buchtig eingekerbten Blätter und zerreibt sie zwischen den Fingern, duften sie sehr zart nach Knoblauch. Man kann die Blätter zum Würzen von Salaten, Kräuterquark oder Brotaufstrichen verwenden. Allerdings sollte man sie nicht kochen, denn dann verlieren sie ihr Aroma. Aus den Samen lässt sich Wildkräutersenf herstellen und die Wurzeln sollen im ersten Jahr ähnlich wie Meerrettich schmecken. Ich werde versuchen, die Knoblauchsrauke unter einem Haselstrauch anzusiedeln, denn Bärlauch will auf meinem sauren Boden nicht richtig gut wachsen.