Der Winter zeigt seine Zähne – und seine ganze potentielle Schönheit. Man muss nur bereit sein, hinauszugehen, dorthin wo es keinen Rollrasen gibt, keine Schottergärten, dorthin, wo es unordentlich ist, wo Stauden im Herbst stehen geblieben sind.

„In langweiligen Gärten haben Schnee und Rauhreif nichts Rechtes zu suchen, in die leere Luft können sie ihre Zaubergespinste nicht hängen“, schrieb einst der große Gärtner Karl Foerster in seinem Buch „Es wird durchgeblüht“.

„Schnee und Raureif wollen nicht nur die Pflanze feiern, sondern sich auch von ihr feiern lassen“, schrieb er weiter. Perfekte winterliche „Wundergerüste“ in Foersters Sinne sind die kugelrunden Samenstände des Gelben Brandkrauts (Phlomis russeliana)

… und natürlich die Gräser, selbst wenn Wind und Regen ihre Samenstände schon ein wenig gerupft haben. Die Fotos stammen aus dem Arboretum in Ellerhoop-Thiensen. Bis zum 14. Januar hält es Winterschlaf.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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