Schriftsteller von Hemingway bis Tolstoi haben sie in ihren Werken verewigt und ihnen verdankt sie auch ihren Namen: die Dichternarzisse (Narcissus poeticus) oder Montreux-Narzisse. Sie blüht im April und Mai, und überzieht die Landschaft oberhalb von Montreux und Vevey am Genfer See mit einem weißen, duftenden Blütenmeer.
Erinnerungs-Blume
Für die Reichen, die Schönen, die Künstler und die Kranken, die sich um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert an Schweizer Riviera kurierten, markierte die Blüte dieser zauberhaften Pflanze das Ende der Wintersaison. Viele von ihnen nahmen Narzissen als Erinnerung mit nach Hause und pflanzten die Zwiebeln in ihre Gärten. Da von meinen Vorfahren niemand zur Kur in Schweiz war, habe ich keine Ahnung, wie sie in meinen Garten gekommen sind.
Mitnehmen verboten
Diese Weißen oder auch Echten Narzissen blühen, wenn alle anderen Narzissen schon lange verwelkt sind. Als Feuchtwiesenpflanze mag sie durchlässigen, eher feuchten und kalkarmen Boden. Als Wildpflanzen ist sie streng geschützt. Mitnehmen wie einst ist verboten, aber man kann sie sich erwandern, z.B. im Prättigau in der Schweiz, wenn Reisen wieder erlaubt ist.