Heute ist ein Tag, um den Pflanzensammlern der vergangenen Jahrhunderte dankbar zu sein. Insbesondere einem: dem Entdecker der Gewöhnlichen Stern-Hyazinthe (Chionodoxa luciliae) Pierre Edmont Boissier. Er fand sie 1844, als sie neben einem Schneefeld in Westanatolien blühte. Dort und nur dort war die Zwiebelpflanze einst zu Hause. Inzwischen hat sie sich über die Nordhalbkugel verbreitet. Böse Zungen nennen so etwas invasiv, was nach einem schlimmen Eindringling klingt. Dabei sind die Zwiebelpflanzen wunderschön, vor allem im Kontrast zum grünen Rasen. In meinem Garten blühen sie gerade in Massen.

Jedes Jahr blühen mehr davon: Stern-Hyazinthen oder Schneeglanz auf dem Rasen.

Stern-Hyazinthen sind leicht mit der tiefblauen Sibirischen Sternhyazinthe, auch Sibirischer Blaustern (Scilla siberica) zu verwechseln, der zur gleichen Zeit blüht. Allerdings schauen die Blüten der Sibirischen Blausterne wie kleine Glocken nach unten. In meinem Garten wachsen sie nur sehr vereinzelt. Deshalb werden sie ganz besonders geliebt.

Die tiefblaue Scilla stammt aus dem südlichen Russland und dem Kaukasus.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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