Der Garten bereitet sich auf den Winter vor. Fast alle Bäume haben ihre Blätter abgeworfen. Nur hier und da blüht es noch. Der Raue Sonnenhut (Rudbeckia hirta) ist ein dankbarer Sommerblüher, der bis zum Frost durchhält. Die Pflanze ist zweijährig, aber sie sät sich nicht gut aus. Hunderte Samen verstreue ich in meinem Garten, auch dort wo sie blühen, doch sie keimen nur auf einem sandigen, sauren Stück Magerrasen, und auch dort nur einige wenige. Es reicht Immer gerade für eine neue Generation im nächsten Jahr.
Man kann erkennen, wie der viele Regen in diesem Herbst ihnen zugesetzt hat. Die Farben der Blüten variieren. Sie changieren zwischen ganz braun (sehr selten) über braun-gelb (am häufigsten) bis zu gelb-pur (auch eher selten). Offensichtlich gibt es Tiere, die im Herbst an den Blüten fressen. Zumindest sehen sie ein bisschen gerupft aus.
An einer Stelle im Garten leuchtet es storchschnabel-blau. Die Geranium Hybride ‚Rozanne‘ hält ebenfalls bis zum Frost durch. Es ist als ob sie ihre durch die Hybridzüchtung bedingte Unfruchtbarkeit mit immer neuen Blüten überwinden will. Oder sie hat so viel Kraft für neue Blüten, weil sie keine Samen bilden muss.
Als ich am Sonntag ein paar herabgefallene Äpfel aufsammeln wollte, entdeckte ich Rosenblüten. Die helle heißt Aspirin und ist eine Züchtung von Rosen Tantau in Uetersen. Es gibt sie seit 1997. Damals habe ich dort Beetrosen gekauft und eine Aspirin geschenkt bekommen. Im Sommer blüht sie in zartrosa Kaskaden, die kurz vor dem Dunkelwerden hell aufleuchten. Die letzten Blüten haben sich jetzt gegen Winterbeginn geöffnet. Ich liebe diese Rose. Sie ist zart und widersteht allen Angriffen von Pilzen und Läusen ohne fremde Unterstützung.
Die rote Rose ist eine namenlose Schönheit, die in diesem Garte wächst, seit ich ihn kenne. Auch sie hat mir ein Abschiedsgeschenk bereitet. Danke liebe Rose.