Haselbüsche (Corylus avellana) vermehren sich im Garten von allein. Jedes Jahr im Herbst verbuddeln Eichhörnchen irgendwo Nüsse und nicht alle finden sie wieder. So hat sich in meinem Garten eine stattliche Kollektion verschiedener Sorten angesammelt. Leider werden sie auch von der Konkurrenz hoch geschätzt. Im Sommer setzt der Haselnussbohrer (Curculio nucum) der Ernte zu. Der 7 bis 8 mm lange Rüsselkäfer legt seine Eier in die noch unreifen Früchte. Die Larven fressen den Kern und verlassen die Nuss durch ein kreisrundes Loch. Gut erkennbar auf dem Foto oben. Hinzu kommen Eichhörnchen, die die halbreifen Nüsse vom Baum pflücken und die leer gefressenen Schalen auf den Boden werfen. Die eine oder andere Maus futtert sich auch an „unserer“ Ernte satt. In diesem Jahr bleibt für uns dennoch einiges übrig. Zum einen Webbs Preisnuss, eine historische Sorte aus dem 19. Jahrhundert mit länglichen extrem fein schmeckenden Nüsschen, gut erkennbar an sehr langen seitlich schlitzten Hüllen, in denen sie heranreifen.
Ebenfalls extrem lecker sind die Nüsschen der Korkenzieher-Hasel. Sie sind hell, klein und rund. Die Büsche tragen reichlich und die Eichhörnchen haben sie noch nicht entdeckt.
Die größten Nüsse stammen von einem Baum, den ein Eichhörnchen gepflanzt haben muss. Seine Nüsse sind doppelt so groß wie die anderen beiden. In diesem Jahr trägt der Busch – wie die anderen auch – reichlich. Im Volksmund heißt es: „Trägt der Haselbusch viele Nüsse, folgt ein kalter Winter“. Aber wie soll ein Nussbaum, der im Januar blüht, wissen wie der nächste Winter wird? Die reiche Ernte diesen Herbst hat nur einen Grund: Gutes Wetter während der Blüte. Bei Windbestäubern wie der Haselnuss heißt das vor allem: Wind und Trockenheit.