Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beobachtet nicht nur Klima und Wetter, er beobachtet auch die Entwicklung der Vegetation. Daraus leitet er den Beginn und das Ende der phänologischen Jahreszeiten ab. Sie richten sich nach den Pflanzen: Wann wachsen sie, wann blühen sie, wann reifen ihre Früchte, wann „schlafen“ sie? Der DWD hat dazu zwei Zeiträume verglichen: 1961 bis 1990 sowie 1981 bis 2010 und sie in zwei Ringen gebildet, ähnlich einer Uhr. Im äußeren Ring, dem neuesten, ist der Winter 19 Tage kürzer, statt 120 Tage nur noch 101. Dafür sind die Übergangszeiten wie Frühling und Herbst länger geworden. Auch deshalb ist meine Buchenhecke jetzt im November an vielen Stellen immer noch grün.
Im Garten blühen noch einige Rosen, wie die Kletterrose Santana (heute fotografiert), eine Züchtung von Rosen-Tantau aus dem Jahr 1985. Sie gehört zu meinen liebsten, nicht nur wegen ihrer Farbe sondern auch, weil sie betörend duftet.
Als Folge des warmen Herbstes gerät einiges durcheinander. Das Waldvergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) in meinem Garten scheint sich nicht sicher zu sein, ob mit den kalten Tagen Ende September der Winter schon vorüber ist, und probiert es vorsichtig mit einigen Blüten. Normalerweise blüht es nach dem Winter im April/Mai.
Selbst die herabfallenden Buchenblätter im Sachsenwald, die ich vor zehn Tagen fotografiert habe, waren unentschieden: einige waren teils braun, teils noch grün. Die Bäume haben es nicht geschafft, den Blättern das ganze Chlorophyll zu entziehen. Keine Ahnung ob das normal ist.